Reisen mit Kindern 2008

Das GEOSAISON Extra "Reisen mit Kindern 2008" hält viele Infos über Familienhotels, Feriencamps und Urlaubsspartipps bereit. Außerdem berichten drei Kindern über ihre Heimatstädte und deren Angebote für Kinder und zwar aus Berlin, Wien und Barcelona.

Wie jedes GEOSAISON startet das Heft mit einigen kurzen Tipps u.a. Übernachten im Museum, Detektiv-Spiele in Dresden, usw.

In drei Berichten werden Familien in Ihren Ferien begleitet. Die erste Reise führt in die Türkei, wo "fünf skeptische Landratten" sich auf einem Segeltörn vor der türkischen Küste "in begeisterte Seebären verwandelten". Ein nett geschriebener Artikel mit vielen tollen Photos lässt diesen Urlaub gut miterleben und macht Geschmack auf eine ähnliche Reise.
Der nächste Reisebericht handelt von einem Urlaub in Carcassone, einer wundervollen südfranzösischen Stadt, die im Mittelalter stehen geblieben zu sein scheint. Wer meinte, eine Kultur- und/oder Städtereise wäre nichts für Familien mit Kindern, wird hier eines besseren gelehrt.
Chile ist das Ziel einer drei monatigen Reise einer Hamburger Familie. Wiederum gibt es tolle Photos zu bestaunen und einen interessanten Artikel zu lesen. Wie auch alle vorherigen Berichtet, endet dieser wiederum mit einigen Daten zum land sowie Tipps für Übernachtungen und Unternehmungen.

Alle drei Berichte habe ich mit Vergügen gelesen. Man erkennt an ihnen ein wenig die Zielgruppe von GEOSAISON, denn es handelt sich in jedem Fall um eher teurere Reisen und Aufenthalte. Einen Urlaub über drei Monate, auch wenn diese nicht viel mehr kosten als einer der anderen Urlaube, ist für die meisten Arbeitnehmer in Deutschland wohl aufgrund der allgemeinen Urlaubszeiten gar nicht möglich. Somit ist diese Reise wohl nur für die wenigsten nachzumachen. Und ob ich meine kleinen Kinder für eine zwei- oder dreiwöchige Reise nach Chile entführe, weiß ich nicht - eher wohl nicht, da gibt es zu viele schöne und sehr viel nähere Ziele.

In der Mitte des Heftes wird eine Auswahl von Familienhotels vorgestellt. Alle klingen einen Besuch wert und hier gibt es nun auch einmal untere Preisklassen wie z.B. die Wertacher Mühle oder das Gut Sommereichen. Gleich daneben werden aber auch das Kempinski Grand Hotel Heiligendamm oder das Hotel Sonnenalb in Ofterschwang oder auch das A-Rosa Travemünde vorgestellt, die für eine "normale" Familie wohl nicht erschwinglich sind. Wenn man einen mittleren Preis der Angebote berechnen würde, so käme man wohl auf ca. 80-100 Euro pro Person im Doppelzimmer - sagen wir mal mit Vollpension, was bei einer typischen Familie mit 1-2 Kindern und einem 10tägigen Urlaub also 2400 bis 4000 Euro bedeuten würde. Das ist eine Stange Geld, oder?

Unter der Überschrift "Frühstarter" findet man dann viele Aussagen von mehr oder weniger bekannten Menschen über Ihre Urlaube mit Babies und Kleinkindern. Das ist wiederum sehr nett zu lesen und gibt auch jede Menge Tipps. Aus eigener Erfahrung kann ich da auch nur dem Hamburger Ehepaar Dumke zustimmen, die sagen, dass einem Baby das Ziel und die Unterkunft eigentlich völlig egal ist, wenn die Eltern zufrieden sind. Wer also am liebsten zeltet, sollte das auch mit dem Baby weiter tun, solange er sich wohl dabei fühlt, denn das überträgt sich direkt auf das Baby. Wer Luxusherbergen liebt, sollte auch das weiter versuchen. Natürlich kann es widrige Umstände geben, aber der widrigste ist sicherlich das Unbehagen und der Stress der Eltern. Wenn Sie sich also im Hotel darüber Gedanken machen, ob Ihr Kind andere stört, und diese Gedanken ihre Stimmung verhageln, dann ab in die Ferienwohnung.

Es folgt ein Bericht über "Kochen mit Kindern in Brandenburg" - Fazit: in der Gemeinschaft und dann noch selbst gemacht, essen die Kinder alles, auch gesunde Dinge - zuhause im täglichen Stress sieht das dann leider häufig wieder anders aus. Am Ende steht noch eine kleine Liste weiterer Urlaubsangebote/-seminare für Kinder.

Feriencamps sind danach das Thema. In den USA ist es ganz normal die Kinder in den Sommerferien in ein Camp zu schicken, aber wie man sieht, gibt es auch in Deutschland und dem europäischen Ausland vielfältige Angebote.

Die 12 Spartipps von bahn.de bis Goodies für Golfer würde ich nur teilweise als wirkliche Spartipps bezeichnen. Bei einigen geht es um Sparen auf sehr hohem Niveau (Steigenberger Stadthotels, Kreuzfahrten, etc.). Es sind aber auch ein paar gute Tipps darunter.

Den Abschluss bildet ein Artikel zum Thema zelten. Wiederum mit schönen Photos und einem gut lesbaren Artikel wird nun auch noch eine preiswertere Urlaubsart mit vielen Tipps dargestellt - das hatte bisher noch gefehlt.

Das ganze wird noch eingerahmt bzw. verknüpft durch viele Infos zu Reiseführern, Reiseutensilien und -kleidung, Gewinnspiele und themenbezogen Werbung.

Mein Gesamturteil

Mir hat es sehr viel Spaß gemacht, das Heft durchzublättern und hier und da tiefer einzusteigen. Ob wir eine der Reisen so nachreisen werden, erscheint mir eher ungewiss. Allerdings habe ich ein paar gute Tipps für Reiseziele, -unterkünfte und Reisearten bekommen. Teilweise sind die dargestellten Angebote etwas hochpreisig, aber das entspricht wohl auch der Klientel des Hefts, denn eine Familie mit sehr kleinem Reisebudget wird wohl auch keine 8 Euro für das GEOSAISONExtra ausgeben, obwohl es auch für sie ein paar Tipps gibt. Also insgesamt eine Empfehlung. Hier zu bestellen (Reisen mit Kindern 2007)

Weitere Literatur zu Reisen mit Kindern